Reisebericht: Radurlaub in Südtirol

Von unseren Gästen Bernhard und Beate

Auf der Suche nach einem richtigen Nostalgie Urlaub führte es Bernhard und Beate über die Radwege Oberitaliens.
Ende Juli 2019 war es dann endlich soweit. Die Sonnenbrillen ab auf die Nasen und die Koffer ins Auto und los ging es. Der Radurlaub in Südtirol hat gerufen!

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Da wir als Kinder mit den Eltern schon in Südtirol waren, kam uns beim Blättern im Radweg-Reisen Katalog die Idee für einen Nostalgie-Urlaub: mit dem Auto über den Brenner, sonnige Tage im Vinschgau mit Apfelplantagen und Weinbergen. Auch wenn das Streckenprofil mit 2 von 5 Punkten moderat aussieht, entscheiden wir uns für E-Bikes. Vor dem eigentlichen Start der Rad-Rundreise gönnen wir uns noch 2 Zusatznächte in Brixen, dem Startort.

An der Etsch

Radfahrerin an der Etsch

Säule aus Laaser Marmor

Säule aus Laaser Marmor

Radtransfer auf den Jaufenpass

Radtransfer auf den Jaufenpass

Jausenstation bei Bozen

Jausenstation bei Bozen

Brixen

Unser Hotel Grüner Baum liegt zentral und direkt an der Eisack: Sehr schön. Das Zimmer ist geräumig, das Frühstück vielfältig, das Personal sehr freundlich. Wir parken gegen Gebühr auf dem Hof, nutzen den großartigen Pool und erkunden 2 Tage lang die Stadt, die über eine kleine Fußgängerbrücke zu erreichen ist. Das italienische Eis wird nicht umsonst gelobt, die Kneipen und Restaurants sind zauberhaft (3 Fiori, Altes Schlachthaus).

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Tag 1: Hochpustertal / Toblach – Brixen

Endlich geht es los! Doch Geduld ist gefragt: bevor wir überhaupt aufs Rad steigen, fahren wir über eine Stunde mit dem Kleinbus bergauf nach Toblach. Dort angekommen gibt es eine Begrüßung durch den lokalen Partner FUNActive Tours, dann erst die Radausgabe (sehr gute KTM-Bikes) inklusive einer kleinen Testrunde. Dann fahren wir 60 km (nur bergab) zurück Richtung Brixen. 

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Die Strecke macht Spaß! Sie ist sehr abwechslungsreich. Mal rechts und links am Rienz oder der Landstraße entlang oder über eine Holzbrücke in den Wald. Wunderschön! Allerdings verlangt der relativ starke (Gegen-) Radverkehr ständige Aufmerksamkeit. Kurz vor Ende verfahren wir uns noch und müssen Karte und Beschreibung sehr genau studieren, um Kloster Neustift beziehungsweise Brixen zu erreichen. Insgesamt fahren wir 74 km, das ist recht lang für den ersten Tag– Pizza und Rotwein geben uns den Rest....

Schönster Radweg Italiens

Tag 2: Brixen – Bozen

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Bei bestem Wetter, wie auch am Vortag, geht es entlang der Etsch nach Bozen. Der Weg ist oft schattig und führt meist leicht bergab. Es gibt beleuchtete Fahrradtunnel! Rast in Klausen am schönen Dorfplatz mit nettem Café. Weiter auf dem asphaltierten Radweg und später noch eine gemütliche Rast in einer Bio-Radstation mit Biergarten. Überall sind die Wirte freundlich und das Essen gut und preiswert.

In Bozen fallen uns sofort die gut ausgebauten, städtischen Radwege auf. Um 17 Uhr sind wir dann im Ötzi-Museum– toll! Unser Hotel liegt etwas außerhalb und bietet für 2 Nächte leider nur ein kleines 15 qm Zimmer. Wir lagern die Koffer auf dem Balkon.

An der Etsch

Tag 3: Bozen – Kaltern – Bozen

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Morgens um 09.00 Uhr schon 30 Grad. Nach einigem Suchen finden wir den Einstieg in den Rundkurs Richtung Kalterer See. Das erste Drittel geht stetig bergauf, folgt einer alten Bahnstrecke (danke E-Bikes!). Dann munter bergab, durch herrliche Weinberge bis zum Kalterer See, dort halten wir an einem kleinen Freibad (heißt hier Lido) und kühlen uns ab. Der wärmster Badesee in Südtirol. Weiter geht es ebenerdig auf bestens ausgeschilderten Radwegen entlang der Etsch. Sehr schöne Landschaft, jede Etappe ist anders, wir sind begeistert.

In Klausen

Tag 4: Bozen – Meran

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Fahrt nach Meran inklusive Hotelwechsel. Das Bereitstellen der Koffer bis 09.00 Uhr ist manchmal stressig, der Transport zum nächsten Ort klappt aber immer gut, bis spätestens 18.00 Uhr. Running Gag: “ds G´päck kommt gleich!“

Heute können wir wählen zwischen a) flache Strecke an der Etsch entlang und b) etwas hügeliger durch die Weinberge. Wir entscheiden uns für je die Hälfte, beides schöne Routen. Bei a) erwischt uns der einzige Schauer der gesamten Radtour. Gerade noch erreichen wir eine Jausenstation. Bei b) rasten wir in Nals, besichtigen eine schöne Dorfkirche und freuen uns über blitzsaubere öffentliche Toiletten, wie auch sonst überall in Südtirol! Unser Hotel Flora in Meran finden wir leicht, es liegt direkt an der Passer. Es liegt stadtnah und hat einen Pool – großartig.

Fahrrad in Gasse

Tag 5: Mals – Meran

Wie auch am ersten Tag gibt es heute eine längere Anreise zum Ausgangspunkt: Erst zum Bahnhof, Rad verladen, mit dem Regio bis Schlanders, dann den Bus bis Mals… Erst gegen 12.00 Uhr sind wir am Ausgangspunkt. Der Rückweg bergab entlang der Etsch ist wieder herrlich abwechslungsreich: Wiesen, auf Waldwegen durch ein Naturschutzgebiet, dann ein Serpentinenradweg kurz vor Meran. Leider verabschiedet sich mein Akku kurz vor Ende der Tour, also wuchte ich das E-Bike die letzten Kilometer ohne Unterstützung zum Hotel. Erst am nächsten Morgen kann mir die Hotline beziehungsweise die Radstation am Hauptbahnhof helfen, die den Elektronik-Fehler auch schnell findet. Davor und danach funktioniert das Rad einwandfrei. Allerdings haben wir beide Stress mit den Lenkertaschen, deren Klettverschlüsse sich ständig lösen. Offensichtlich sind sie nicht für lange Lenkervorbauten konstruiert...

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Tag 6: Meran – Jaufenpass – Sterzing – Brixen

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Heute müssen wir bis 09.00 Uhr packen und frühstücken, denn es ist ein Bustransport zum Jaufenpass geplant. Nach ungefähr einer Stunde halten wir kurz auf 2094 m. Nach einem Espresso fahren einige Mitreisende bereits ab hier mit dem Rad, wir mit dem Bus, weiter bis zur gemütlichen Fuggerstadt Sterzing. Dort genießen wir regionale Spezialitäten, um dann abschließend eine letzte Bergabroute bis nach Brixen zu fahren. Auch heute ist es sehr heiß, wir besichtigen noch ein Wasser-Schaukraftwerk im Wald, bedauern die aktuelle Schließung des Vahrner Sees, rasten noch kurz auf einem Weingut bei Kloster Neustift, und beenden unsere Tour im Pool des Hotels Grüner Baum.

Jaufenpass

Fazit

Die Reise hat alle unsere Erwartungen erfüllt: Die Strecken waren abwechslungsreich, die Menschen überall freundlich, das Essen köstlich und die Organisation funktionierte reibungslos. Wir lieben die "aktive Erholung" beim Radeln in Verbindung mit den kleinen Freiheiten in Bezug auf Pausen und Tempo. Die nächste Radreise ist schon in Planung.