Reisebericht: Radtour von Konstanz nach Interlaken

Von unseren Gästen Isabel und Mark

Wir sind Isabel und Mark aus Nordrhein-Westfalen und begeisterte Mountainbike-Fahrer. Bereits zum zweiten Mal treten wir eine Radwanderung über Radweg-Reisen an, dieses Mal soll es eine anstrengendere Route vom Bodensee bis in die Alpen sein. Wir wollen von Konstanz bis nach Interlaken in die Zentralschweiz radeln.

Isabel & Mark
Isabel & Mark

Die Firma Radweg-Reisen kümmert sich um die Buchung der Hotels, den Gepäcktransfer und sendet uns schon frühzeitig unsere Unterlagen nach Hause. Das klappt wie gewohnt problemlos und professionell. Die Unterlagen sind detailliert und machen Spaß beim Durchblättern. Wir bekommen bereits Vorfreude auf unseren Radurlaub. Es schwingt aber auch ein bisschen Sorge mit: Haben wir genug Kondition und Kraft für diese anspruchsvolle Tour? Werden wir die Höhenmeter und Anstiege in den Alpen schaffen?

Aber schnell stellen wir bei der weiteren Planung  fest, dass es im Notfall genug Möglichkeiten gibt auf Schiff, Bahn oder Bus umzusteigen. Man weiß ja nie, was so kommen mag… und ob unsere Kräfte reichen.

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1. Tag: Anreise nach Konstanz

Wir reisen eigenständig mit unserem PKW und unseren Rädern in Konstanz an. Wir sind sehr früh angekommen, können unser Gepäck aber schon im Hotel abgeben und in Ruhe bei Radweg-Reisen unseren Wagen auf dem gesicherten Parkplatz abstellen. Man heißt uns dort herzlich willkommen, mit Getränken werden wir empfangen und bekommen Tipps für unsere Radwanderung. Beschwingt starten wir in den Tag und erkunden Konstanz, das Wetter ist herrlich. Wir lösen am Bahnhof auch direkt unsere Rail Checks gegen Fahrkarten ein, denn die Tour beinhaltet zwei Bahnfahrten in der Schweiz, die Radweg-Reisen uns bereits in den Unterlagen zugesendet hat. Na wenn es so weitergeht wie es beginnt, kann doch eigentlich nichts schief gehen, oder?

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Konstanz, Hafen
Konstanz, Hafen

2. Tag: Von Konstanz bis Schaffhausen, 50 Kilometer

In der Nacht rumpelt es gewaltig, wir können kein Auge zu machen. Der Morgen beginnt mit kräftigem Regen und Gewitter. Das ärgert uns, aber schnell improvisieren wir! Wir geben unser Gepäck in der Lobby ab und fahren mit unseren Rädern zum Hafen in Konstanz. Dort kaufen wir Fahrkarten fürs Schiff und fahren mit dem allerersten Boot in Richtung Stein am Rhein. Die Räder werden an Bord gut verzurrt, die Bootsfahrt empfinden wir als wunderbar entspannend und wir gleiten über den Untersee und Hochrhein durch wunderschöne Flusslandschaften dahin. So passieren wir schwimmend die Grenze und vor allen Dingen bleiben wir trocken.
In Stein am Rhein gehen wir von Bord und besuchen die faszinierende Altstadt und das Kloster St. Georgen. Und wer sagt's? Das Wetter wird plötzlich wieder richtig gut.
Also geht es rauf auf die Drahtesel und wir radeln durch kleine historische Orte wie Gailingen und Büsingen weiter durch den schweizerischen Thurgau und begleiten den Rhein die ganze Zeit an seinem Ufer. Am Nachmittag erreichen wir dann unser Ziel, Schaffhausen. 

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Stein am Rhein
Stein am Rhein
Am Rheinfall, Schaffhausen
Am Rheinfall in Schaffhausen

3. Tag: Von Schaffhausen bis Zürich, 75 Kilometer

Gut ausgeschlafen und mit einem großartigen Frühstück gestärkt, starten wir in den Tag. Die heutige Etappe ist lang und soll uns bis nach Zürich führen. Direkt bei Etappenbeginn passieren wir die Rheinfälle von Schaffhausen und bestaunen die tosenden Wassermassen die hier zu Tale stürzen. Der größte Wasserfall Europas beeindruckt uns sehr. Weiter geht die Fahrt entlang des Hochrheins und seinen Rheinschleifen vorbei an wunderschönen Auenlandschaften und traumhaften Weinbergen. Es geht bergauf und bergab, wir fahren durch Eglisau, Höri, Rümlang und Oerlikon und erreichen am späten Nachmittag erschöpft aber glücklich Zürich, die größte Stadt der Schweiz an der Limmat. Wir bestaunen Zürich und seine Altstadt mit den engen Gässchen. Schön ist es hier. Wir lassen den Abend gemütlich im Brauhaus ausklingen.

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Bisher sind wir vom Veloland Schweiz wirklich begeistert. Alle Radwege sind sehr gut ausgeschildert. Und wenn man sich doch einmal unsicher ist, helfen einem die Einheimischen sehr freundlich weiter.

Blick auf den Rhein, Eglisau
Rhein vor Eglisau
Zürich an der Limmat
Zürich an der Limmat

4. Tag: Von Zürich bis nach Einsiedeln, 35 Kilometer + Bahnfahrt

Ein neuer Tag beginnt und die Sonne scheint schon morgens wundervoll vom blauen Himmel. Wieder haben wir gut geschlafen und gut gefrühstückt, wir starten in unsere Etappe bis nach Einsiedeln, die uns am Nordufer des Zürichsees führt. Der Frühnebel liegt herrlich über dem See und wir fahren die Goldküste entlang. Diese hat ihren Namen aufgrund der hohen Immobilienpreise erhalten und wir sehen traumhafte Villen längs des Weges.

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Diese Etappe ist sicherlich eine der schönsten, denn ständig hat man einen tollen Blick auf den See und fährt durch Weinberge hindurch. An dessen Hängen wächst edler Grauburgunder. Wir fahren einen sehr schönen Höhenweg und die Natur um uns herum wird zusehends mediterraner. Wir legen mehrere Stopps ein, die Aussichten sind einfach zu schön.

Weinanbau am Zürichsee
Weinanbau am Zürichsee

Am Mittag erreichen wir Rapperswil-Jona. Ein mittelalterliches Städtchen welches an der schmalsten Stelle des Zürichsees liegt. Nach einem längeren Aufenthalt dort fahren wir über den Seedamm des Zürichsees bis Pfäffikon. Wir nehmen die Schweizer Regionalbahn bis Einsiedeln, die uns ca. 400 Höhenmeter erspart und verlassen damit den wunderschönen Zürichsee. Wir haben uns heute einen kräftigen Sonnenbrand geholt. Im lieblichen Einsiedeln angekommen besuchen wir noch das barocke Kloster und lassen den Tag mit gutem Essen und einem Spaziergang ausklingen. 

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Rapperswil-Jona
Rapperswil-Jona
Zürichsee
Zürichsee

5. Tag: Von Einsiedeln bis Luzern, 75 Kilometer

Es geht wieder früh aus den Federn. Heute führt uns die Etappe bis nach Luzern und es ist sicherlich die anstrengendste Tour. Das Wetter ist spitzenmäßig. Wir decken uns noch schnell im Supermarkt mit Getränken und Knabbereien ein, dann geht es los… wir fahren durch die landwirtschaftlich geprägte Gegend um Einsiedeln. 

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Direkt am Anfang geht es steil den Chatzenstrick hinauf. Wir müssen tatsächlich schieben, haben nun aber einen tollen Blick auf die Alpen, die vor uns liegen. Es geht abwärts nach Zug und wir passieren Schotterwege und Wanderwege. Gut das wir mit dem Mountainbikes unterwegs sind. Es geht an Almen und vielen glücklichen Kühen vorbei. Wir fahren einen wunderschönen Höhenweg bis zum Ägerisee, der malerisch vor uns liegt.

Chatzenstrick Pass
Chatzenstrick Pass

Hier verweilen wir ein wenig, bevor es weiter nach Zug geht. Die Route ist hervorragend beschrieben, wir kommen gegen Mittag am Zugersee an und kommen aus dem Staunen nicht heraus, wie schön es hier ist. An einem Badi in Cham legen wir eine längere Pause ein, stärken uns und baden spontan.

Wir entscheiden uns über Baar nach Luzern weiter zu radeln und begleiten den Zugersee noch ein gutes Stück. Mittlerweile stecken uns die zurückgelegten Höhenmeter ordentlich in den Knochen. Aber am Nachmittag ist unser Ziel Luzern erreicht. Schon wieder sind wir ergriffen von der Schönheit dieser Landschaft. Vor uns liegt Luzern mit dem Vierwaldstättersee. Hier herrscht reges Treiben, viele Touristen sind unterwegs.

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Kloster Einsiedeln

Kloster Einsiedeln

Ägerisee

Ägerisee

Cham am Zugersee

Cham am Zugersee

Seepromenade Luzern, Vierwaldstättersee

Seepromenade Luzern, Vierwaldstättersee

Seeburghotel, Luzern

Seeburghotel, Luzern

Gott sei Dank haben wir ein Hotel etwas abseits der Stadt. Und welches! Wir bekommen im Hotel ein Upgrade und ein Zimmer wie aus dem Bilderbuch. Ein unverbauter Blick über den herrlichen See mit der Alpenkulisse. Wir sind geflasht und besuchen die Hotelbar am See und erleben den wunderschönsten Sonnenuntergang den wir gesehen haben. Ein herrlicher Tag mit dem Besuch von drei Naturseen geht zu Ende.

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Sonnenuntergang Luzern
Sonnenuntergang in Luzern

6. Tag: Von Luzern bis nach Interlaken, 65 Kilometer + Bahnfahrt

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Ein neuer Tag beginnt und auch dieser wird wieder anstrengend. Wir frühstücken gemeinsam mit gefühlt 50 Chinesen und müssen um unser Brötchen wirklich hart kämpfen. Es geht motiviert los, heute folgen wir dem Vierwaldstättersee an seinem Ufer, schauen uns zuvor aber noch die Kapellbrücke in Luzern an. Das Wetter kippt im Laufe des Vormittags. Wir fahren sicher und getrennt neben der Autofahrbahn auf separatem Fahrradweg.

Luzern, Kapellbrücke
Luzern, Kapellbrücke

Toll sind die Ausblicke auf den See, der sehr groß ist und von steilen Bergflanken teilweise eingekesselt. Es geht bis Stansstad und wir passieren schöne Routen über Wiesen und an Flussauen vorbei. Ein weiterer See öffnet sich vor uns, der Sarner See. Hier sind wir auch schon in Giswil angekommen und wir suchen den Bahnhof. Wir steigen um auf die Brünigbahn, die uns den Brünigpass hinaufbefördert. Die Bahn läuft im Zahnradbetrieb und schafft 1000 Höhenmeter. Das Wetter schlägt in diesem Moment um, als wir die Bahn betreten. Also beschließen wir das Bahnticket beim Schaffner bis Interlaken zu verlängern.

Radweg um den Vierwaldstättersee
Radweg um den Vierwaldstättersee

Der Regen prasselt unbeugsam auf den Zug nieder. Wir sind im Abteil mit lauter Chinesen gelandet. Diese sind von uns so begeistert, dass wir kurzerhand erst einmal mit unseren Rädern geknipst werden. Wahrscheinlich weiß nun jeder in den Sozialen Medien in China, das wir im Zug sitzen. Wir fahren am Brienzersee vorbei und kommen am Nachmittag in Interlaken bei strömenden Regen an. Wir sind traurig, denn eigentlich sollte uns jetzt das Panorama von Eiger, Mönch und Jungfrau empfangen. Aber wir sehen leider nur Wolken vor uns.

Regen am Brienzersee
Regen am Brienzersee
Interlaken
Interlaken bei Regen

7. Tag: Zusatznacht in Interlaken

Radweg-Reisen ist auf unsere Wünsche eingegangen und hat uns im Hotel in Interlaken eine Zusatznacht gebucht. Wir stehen wieder früh auf und tauschen unsere Fahrräder gegen Wanderschuhe ein. Wir fahren ab Interlaken Ost mit der Zahnradbahn bis Lauterbrunnen und wollen uns das schöne Hochtal dort anschauen.

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Mit vielen Touristen startet die Reise und wir steigen in Lauterbrunnen aus, die anderen wollen fast alle weiter bis zum Jungfraujoch fahren. Wir besuchen das Schweizer Tal mit seinen steilen Bergflanken und wandern bis zum Talschluss. Wunderschön ist es hier. Zwar hängt der Nebel immer noch tief, wir sehen die Viertausender nicht, aber trotzdem ist es klasse hier. Wir besuchen den Staubbachfall, schauen Basejumper zu und genießen zum Abschluss unserer Reise noch ein Original Käsefondue. Auch ohne Sonne kann man jede Menge Spaß haben!

Lauterbrunnen mit Staubbachfall
Lauterbrunnen mit Staubbachfall
Wandern am Staubbachfall
Weg hinter dem Staubbachfall
Lauterbrunnen
Lauterbrunnen

Fazit:

Das Veloland Schweiz bietet wunderschöne Radwege in atemberaubender Natur. Hier gibt es Naturjuwele zu entdecken, die wirklich ihresgleichen suchen. Wir haben auf unserer Fahrt liebenswerte, hilfsbereite und nette Menschen getroffen. Die Schweiz ist teuer, man kann sich für die tägliche Reise aber gut und günstig im Supermarkt eindecken. Das ist in jedem Ort problemlos möglich. Wenn man ein Restaurant in einer Seitengasse besucht, statt direkt am Marktplatz dann kann man zu vernünftigen Preisen speisen.

Wieder einmal hat diese für uns außergewöhnliche Reise wunderbar geklappt. Radweg-Reisen hat alles zu unserer vollsten Zufriedenheit organisiert und geplant. Auch der Rücktransfer aus der Schweiz nach Konstanz lief problemlos. Wir sagen Herzlichen Dank, sicherlich sehen wir uns schon bald wieder.

Isabel & Mark