Reisebericht: Radfahren und Segeln am Bodensee

Von unserem Gast Doreen

Hätte mir noch vor ein paar Jahren jemand gesagt, Urlaub mit dem Rad ist einfach traumhaft, dann hätte ich wahrscheinlich gelächelt und gedacht, da könnte ich mir nun wirklich schönere Urlaube vorstellen.

Doreen

Nun hat das Radfahr-Fieber auch Doreen gepackt! Gemeinsam mit ihrer Freundin entschied sie sich für unseren Radfahren und Segeln Urlaub am Bodensee. Vier Tage lang unternahmen die beiden Freundinnen verschiedene Tagesausflüge mit dem Rad oder auch mal zu Schiff – unter anderem stand ein Ausflug zu den Pfahlbauten in UnteruhlDingen und ein Segeltörn in der Abendsonne auf dem Programm.

Bei guter Laune und Sonnenschein begeisterten sie sich schnell für die Gegend rund um den Bodensee und denken immer wieder gerne an diese Zeit zurück.

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Von der Idee bis zum Beginn dieser Reise:

Im Sommer 2019 habe ich mit einer lieben Freundin einen Urlaub auf dem Rad selbst ausprobiert und ich, beziehungsweise wir, waren einfach sowas von begeistert und schwärmen noch heute (Monate später) davon.

Die Entscheidung, eine Radtour am Bodensee zu machen, war schnell gefällt. Ganz bequem ließen wir uns von Radweg-Reisen inspirieren und wählten dort unter vielen Touren die Variante Radfahren und Segeln. Wir bekamen unsere Reiseunterlagen mit vielen Tipps, einem Routenvorschlag inklusive Kartenmaterial und Tickets für die Fähre und den Katamaran, sodass uns wirklich alle Wege und Möglichkeiten offen standen. Anders als bei vielen anderen Radrundreisen, hatten wir einen festen Standort, von dem aus wir unsere täglichen Touren starteten.

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1. Tag: Ankunft in Kressbronn

Unser Domizil konnte kaum besser gelegen sein als direkt am Bodensee mit Blick auf Hunderte von Segelschiffen, denn wir waren im Yachthafen in Kressbronn untergebracht. Wir kamen mit der Bahn in Kressbronn an. Bis zum Hotel waren es in etwa 4 km. Zwei "Großstadttussen" standen nun in Kressbronn und dachten, man nehme sich einfach ein Taxi.

Kressbronn ist nicht Stuttgart und auch nicht München und Taxis waren hier nicht das gängige Transportmittel. Was soll's, dachten wir uns – die Sonne scheint, wir haben leichtes Gepäck und 4 km sind ein guter Einstieg in die vor uns liegenden sportlichen Tage. So marschierten wir los, durch Wald und Flur und kamen nach 40 Minuten in unserem Hotel an. Unsere Zimmer konnten wir bereits beziehen und auch die Fahrräder waren schon gesattelt.

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Erste Erkundungen: Lindau und Bregenz

Nach einem Kaltgetränk und einem Snack wollten wir auch gleich starten, denn wir waren voller Vorfreude und Enthusiasmus. Gesagt, getan! Wir steuerten zunächst Lindau an, eine Strecke von etwa 11 km. Das Fieber war in uns ausgebrochen und so konnten wir gar nicht genug bekommen – und das schon am ersten Tag! Wir radelten einfach weiter in Richtung Bregenz, was noch einmal etwa 11 km waren. Die Strecke war mit eine der Schönsten, wie wir fanden. Der Radweg führte direkt am See entlang und es gab immer wieder Zugänge über Treppen direkt in den See, was den Einstieg wirklich erheblich erleichterte, da das Ufer des Bodensees meist sehr steinig ist. In Bregenz fanden gerade die alljährlichen Bregenzer Festspiele statt. Die Stadt war sicher auch deshalb sehr belebt und voller Touristen.

Das wirklich Schöne, wenn man mit dem Rad unterwegs ist: Parkplatzprobleme und Staus sind einfach kein Thema. Man ist herrlich beweglich, unabhängig und fühlt sich frei.

 

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Ich weiß gar nicht, wie ich es in Worte fassen soll, aber ich hatte bereits am ersten Tag ein so gigantisches Glücksgefühl.

Es passte einfach alles: der See, der zu unseren Füßen lag, die Sonne, die mit uns um die Wette lachte und der Fahrtwind, der uns und unsere Fröhlichkeit begleitete.

Doreen

In Bregenz an der Promenade stand ein Flügel, an dem jeder, dem es gefiel, seine Musikkünste darbieten konnte. Am Ende der Promenade gelangt man zur Seebühne, die ihrem Namen gerecht wird und mitten im Bodensee liegt. Die Festspiele sind wirklich jedes Jahr ein absolutes Highlight in Bregenz. Wir hatten zwar keine Karten für eine Aufführung, aber die Bühne konnten wir uns dennoch anschauen. Ein Meisterwerk!

Langsam wurde es Abend und so radelten wir auf gleichem Weg zurück. Wir konnten es uns aber nicht entgehen lassen, mit der untergehenden Sonne im Bodensee einzutauchen. Auf dem Rückweg machten wir noch einen letzten Halt im Biergarten.

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2. Tag: Radeln und Segeln, Friedrichshafen – Romanshorn – Arbon

Nach dem Frühstück, welches wir auf der Terrasse einnahmen, starteten wir unsere Tour. Diese sollte uns heute in die Schweiz führen. Wir fuhren hierzu zunächst mit dem Rad nach Friedrichshafen, um uns von dort aus mit der Fähre nach Romanshorn übersetzen zu lassen. Von Romanshorn fuhren wir weiter nach Arbon. Leider führte diese Strecke nicht direkt am See entlang und so gefiel uns dieser Teil weniger. Arbon ist ein kleines, verschlafenes Städtchen, in dem wir es uns natürlich nicht nehmen ließen, bei einem Kaffee ein kleines Schokoglück zu genießen. Wir beschlossen nicht weiterzufahren, sondern umzudrehen, da wir rechtzeitig zurück im Hotel sein wollten.

Von dort aus nahm uns heute Martin mit auf sein Segelboot und wir ließen uns etwas auf dem Bodensee herumschippern. Es war fast windstill und so wurde der Segeltörn ein ganz gemütliches Dahingeschunkel in der Abendsonne. Leider hatten wir vergessen unsere Badesachen mit an Bord zu nehmen – aber egal, das holen wir sicherlich irgendwann einmal nach.
Wieder an Land gingen wir noch ein paar Schritte zu Fuß in eines der umliegenden Restaurants und ließen den Tag genüsslich ausklingen.

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3. Tag: Meersburg – Pfahlbauten in Unteruhldingen – Konstanz – Friedrichshafen

Am dritten Tag unserer Tour hatten wir uns viel vorgenommen, denn wir wollten zu den Pfahlbauten nach Unteruhldingen. Die einfache Strecke betrug ca. 35 km. Von dort wollten wir dann ab Meersburg mit der Fähre nach Konstanz, von Konstanz mit dem Katamaran zurück nach Friedrichshafen und von dort aus zurück zu unserem Hotel. Alles in allem wären dies dann ca. 60 km.

Wir starteten also zunächst wieder in Richtung Friedrichshafen und weiter durch Meersburg bis nach Unteruhldingen. Die Strecke zwischen Hagnau und Unteruhldingen war mit Abstand die Schönste auf unserer ganzen Tour. Kleine, nette Orte, der Bodensee wieder zum Anfassen nah und Weinreben an den Hängen. Auch hier gab es genug Möglichkeiten, um an dem heißesten Tag im Juli 2019 in das kühle Nass des Bodensees zu steigen.

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Angekommen in Unteruhldingen bestaunten wir die Pfahlbauten aus der Stein- und Bronzezeit. Wirklich beeindruckend und wunderschön, das sollte man sich unbedingt anschauen, wenn man in der Nähe ist!

Danach fuhren wir zurück nach Meersburg – eine ebenfalls hübsche, kleine Stadt mit kleinem Stadtkern und Promenade. Es fiel uns schwer, uns zwischen den vielen einladenden kleinen Restaurants zu entscheiden. Letztendlich fanden wir dann das für uns passende Restaurant direkt an der Seepromenade. Mich fasziniert ja immer wieder der Anblick von Wasser. Wir hatten ein schattiges Plätzchen, ein wirklich sehr gutes Essen und das Glitzern des Bodensees als Untermalung – einfach perfekt.

Bevor wir uns wieder nach Konstanz übersetzen ließen, beschlossen wir, noch einmal eine Abkühlung im See zu nehmen. Ein paar Meter neben der Promenade gab es einen Park mit Treppen am Ufer, die den Einstieg in den Bodensee wieder so herrlich einfach machten. Genau das Richtige, um das Mittags-, oder eher Nachmittagstief, zu überwinden. Jetzt waren wir wieder frisch und munter wie die Fischlein.

In Konstanz fiel uns dann auf, dass es doch schon recht spät war und für die Stadt Konstanz gar nicht viel Zeit blieb. So fuhren wir langsam durch das Städtchen und gingen gleich wieder an Bord des Katamarans, um uns zurück nach Friedrichshafen bringen zu lassen. Schade für Konstanz – aber ich kenne die Stadt bereits und werde mit Sicherheit nicht zum letzten Mal dort gewesen sein.

Die Fahrt mit dem Katamaran dauerte in etwa eine Stunde. Die Abendsonne gab alles, um uns sogar im Sitzen die Schweißperlen auf die Stirn zu treiben. Gemütlich fuhren wir dann von Friedrichshafen aus zurück zum Hotel nach Kressbronn.

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4. Tag: Stand-Up-Paddling in Lindau

Unseren letzten Full-Size-Tag wollten wir gemütlich und gelassen verbringen. Auf meiner Wunschliste stand noch eine Aktivität: Stand-Up-Paddling. Hierzu fuhren wir in Richtung Lindau und sogen förmlich noch einmal die herrliche Gegend auf. Unser Ziel war das Strandcafé Lindenhof – ein Strandbad ohne Eintritt, mit einer großen Wiese, Bäumen, die Schatten spendeten, Toiletten, Umzugskabinen, einem kleinen Biergarten und einem Verleih für Stand-Up-Paddle-Boards.Zunächst gönnten wir uns ein Stück Kuchen und beobachten die anderen Stand-Up-Paddle-Mutigen. Dann fassten wir den Entschluss und mieteten uns ein Board für zwei Personen. 

Was für ein Spaß und Entspannung zugleich! Ich war so happy.

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Abreise

Am nächsten Morgen nach dem Frühstück war unsere Schnuppertour, Urlaub mit dem Fahrrad, dann auch schon zu Ende. Insgesamt hatten wir ca. 260 km zurückgelegt und waren super glücklich – auch wenn das Sitzen manchmal schmerzte.

Die schönen Erinnerungen leben noch heute in uns und wir sind fest entschlossen, das zu wiederholen!

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