Reisebericht: Fünf-Flüsse-Radweg

Von unseren Gästen Egbert und Romy

Auswahl der Reise und Wetter

Im letzten Jahr fuhren meine Frau und ich mit Radweg-Reisen um den Bodensee und das bei herrlichem Wetter. Das war ein sehr erlebnisreicher, schöner und sehr gelungener Urlaub auf und mit den Fahrrädern. Das war Antrieb genug, um eine weitere Fahrt in Angriff zu nehmen. 

Der-Fünf-Flüsse-Radweg hat es uns angetan und bei durchgehend gutem und sonnigem Wetter erlebten wir große Städte, beeindruckende Landschaften und unberührte Natur. Vorteil in Bayern ist, dass man auf geeignete Lokalitäten für Pausen auf Schildern informiert wird; damit ist der Fahrrad-Fahrplan für den Tag leicht organisierbar.

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Organisation

Wir fuhren in der Saison A und waren mit den Hotels und den Mahlzeiten sehr zufrieden. Obwohl in Bayern eine andere Sprache gesprochen wird, wurden wir immer freundlich und zuvorkommend aufgenommen und auch für unsere abendlichen Vorhaben beraten. Fahrradunterbringung, Lademöglichkeiten für die Akkus und unser Kraftfahrzeug sowie die vorgeplanten Hotels waren perfekt organisiert. Der detaillierte Reiseführer und weitere Karten unterstützten uns während der 365 Kilometer langen Fahrt sehr gut. Die Ausschilderung des Radweges war fast perfekt und die Gepäcknachführung ist eine große Hilfe und Erleichterung. Unser Gepäck war immer schon verfügbar, bevor wir das Ziel erreichten. Selbst in Regensburg funktionierte das, wobei es für den Sprinter, der das Gepäck zum Hotel Münchener Hof transportierte, in den engen Gassen um Zentimeterarbeit ging, um das Gepäck vom Auto zur Eingangstür des Hotels zu bugsieren.

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Die Rundreise

Aus den engen Gassen der Innenstadt von Regensburg, die wir am Vortag noch genießen konnten (die Stadt war wegen des bayerischen Turnsportfestes mit jungen Menschen randvoll), führte uns der Weg direkt zur Donau (1. Fluss), der wir zur Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt und zur Kalvarienbergkirche folgten. Nach Besichtigung des Klosters Pielenhofen und einer Kaffeepause in Duggendorf erreichten wir Kallmünz, die Pension im Malerwinkel, und erkundeten am Nachmittag und Abend den sehr schönen Ort an der Naab (2. Fluss).  
 
Die nächste Etappe führte uns entlang der Vils (3. Fluss) nach Amberg, einer sehr schönen mittelalterlichen Stadt, zum Hotel Vienna House Easy Amberg im ehemaligen Landesgartenschaugelände. Nach einer Stadtbesichtigung besuchten wir noch die Glaskathedrale von Walter Gropius, auch das Wahrzeichen Amberg`s, die Brille, war beeindruckend.

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Am nächsten Tag ging zunächst entlang der Vils, dann entlang der Pegnitz (4. Fluss) von Amberg nach Nürnberg, mit 85 Kilometern schon mehr herausfordernd, aber wir fuhren einem Grüngürtel entlang des Wöhrder Sees folgend bis direkt in die Innenstadt zum Hotel Prinzregent. Pausen machten wir in Etzelwang (ein Halt im Marktort lohnt sich) und Hersbruck. Letztere Stadt ist sehenswert. Auf einer erklommenen Höhe kurz vor Etzelwang machten wir Pause auf einer Bank mit dem Schild Mitteleuropäische Hauptwasserscheide zwischen Donau und Rhein. 

Für uns Geographen ein besonderes Ereignis, weil sich dort die Wassersysteme der wichtigsten europäischen Flüsse trennen. Nürnberg selbst ist eine wunderschöne pulsierende, mittelalterliche Stadt, die immer einen Besuch lohnt, jedoch ist die Stadt voller Menschen, die auch in den schmalen Gässchen mit einer unübersehbaren Anzahl von Fahrrädern schnell fahren. Wenn man nach einer Tagestour von 85 Kilometern nicht mehr so ganz fit ist, ist immer Achtung geboten.

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Von Nürnberg ging es weiter nach Berching, das wie alle besuchten Orte und Städte mit baulichen Schönheiten überzeugte. Das sehr gute Hotel Post Berching nahm uns auf. Die fast nicht zerstörte Stadt und Stadtmauer ist auf jeden Fall ein Anziehungspunkt und hat an dem Flüsschen Sulz vor der Stadtmauer eine idyllische Parkanlage mit Inseln und Freiterrassen errichtet. 

Vorher jedoch fuhren wir fast 50 Kilometer entlang des Ludwig-Main-Donau-Kanals, der eine landschaftliche, wie ökologische einmalige Oase darstellt. Die gut erhaltenen Reste des Kanals, die Schleusenwärterhäuschen, heute renoviert, die Treidelschifffahrt in Mühlhausen und die absolute Ruhe haben uns sehr überzeugt. Zu beachten ist auch die Kunst am Kanal. Diese Meile mit verschiedenen Skulpturen hat uns sehr gefallen. Die Schwarzachschlucht ist auf jeden Fall einen Halt wert. Die Schwarzach schnitt sich tief in das Gelände ein. Die Schlucht ist wildromantisch. 
Es würde sich aus Sicht des Veranstalters wirklich lohnen zu überlegen, ob man dieses erhaltene Gewässer nicht auch in das offizielle Programm aufnimmt (nur Empfehlung so ungefähr Fünf-Flüsse- und Zwei-Kanäle-Radweg): das war nämlich einmalig. Begleitet wurden wir entlang aller Flüsse von bizarren Taleinschnitten des bayerischen Jura und steil aufsteigenden Felsenformationen mit vielen Burgen. Hier in Berching kann man zwei Kanäle bewundern, auf der Westseite den Main-Donau-Kanal, und zum letzten Mal, auf der Ostseite den Ludwig-Main-Donau-Kanal. Ersterer ist zwar viel breiter und ein richtiger, breiter Schifffahrtsweg, aber für den Erhalt der Tiere und Pflanzen wurden entlang des Kanals ökologische und biologische Schutzzonen errichtet.
 

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Die Etappe von Berching nach Kelheim war wieder durch die steilen Jurafelsen im Tal gekennzeichnet. In Beilngries wurden wir durch eine mit Luftballons geschmückte Innenstadt empfangen.
 
Kurze Zeit später erreichten wir Dietfurt und damit die Altmühl (5. Fluss), die auch den Main-Donau-Kanal aufnahm. In Essing sollte man den Tatzelwurm, eine Brücke, auf jeden Fall besichtigen. Ein Besuch lohnt sich. An Burgen vorbei erreichten wir dann Kelheim und unser Fahrrad- und Motorrad-Hotel Weißes Lamm. Eine ganz schöne mittelalterliche Stadt, die es sich lohnt zu erkunden. Die Besichtigung der Befreiungshalle oberhalb der Stadt ist ein absolutes Muss.
       
Empfehlenswert hierfür ist die Nutzung der Ludwigs-Bahn, einem kleinen City-Zug, da diese Stadtrundfahrt und das Ticket für den Eintritt in das Denkmal anbietet. Mit dem Fahrrad hoch auf den Berg müsste man schon sehr strampeln. Die Aussicht auf Kelheim und die Donau sind traumhaft.
Die letzte Fahrt führte uns von Kelheim nach Regensburg zurück. Der Donau entlang war das eine entspannte Fahrt über den Kurort Bad Abbach. Erneut erkundeten wir Regensburg und hatten in der Innenstadt ein überraschendes Erlebnis. Ein Fahrradmarkt hatte als besonderes Angebot (kostenfrei, sicher durch Radweg-Reisen initiiert (?), das hatten wir noch nie gesehen) eine Fahrrad-Waschanlage aufgebaut. Das war grandios und sorgte dafür, dass wir mit blitzsauberen Rädern heimfahren konnten.

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Gesamtbewertung

Die Rundreise war für uns ein großes Erlebnis und das auch aus ökologischer und landschaftlicher Sicht. Diese Reise ist sehr empfehlenswert, ein Volltreffer. Eine Umbenennung der Rundreise wäre angebracht, da beide Kanäle bedeutsam sind und wichtige Anziehungspunkte darstellen und für den Radweg insgesamt eine große Bereicherung bedeuten. Wir bedanken uns erneut für die perfekte Organisation und Unterstützung. Nur radeln muss man dann halt aus eigener Kraft. Das hat sich allerding sehr gelohnt.

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