Reisebericht: Radreise rund um den Bodensee und zum Rheinfall

Von unseren Gästen Veronika und Manfred im September 2023

Seit etwas mehr als einem Jahr in Pension erfüllte ich der besten Ehefrau von allen einen lang gehegten Wunsch und buchte schon im April 2023 bei Radweg-Reisen... und im September war es dann endlich so weit!

Trotz eines kurzen Schreckmoments – SIE war bei der Anreise bei einem Spaziergang gestürzt und hatte sich am Knie verletzt – übernahmen wir tags darauf voll freudiger Erwartung unsere bestellten Räder in Konstanz. Ohne schmeicheln zu wollen – wir fühlten uns von Anfang an bestens betreut! Nicht bloß der nette Empfang ist erwähnenswert, auch ein kurzfristig erwünschter Radwechsel wurde problemlos durchgeführt, und so ging es nach einer Nacht im sehr schönen Hotel Halm tatsächlich los.

Da für mich der Rheinfall in Schaffhausen ein erklärtes Ziel war, hatten wir die Route über die Insel Reichenau mit anschließender kurzer Schifffahrt nach Gaienhofen gewählt. Leider war zu wenig Zeit für deren Schönheiten, aber Stein am Rhein entschädigte uns dafür – und auch, dass für uns E-Bike-Verweigerer manche Steigungen schon ein wenig deftig waren (“Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt”). Diese Stadt ist ein einzig(artig)es Freilichtmuseum!!!
 

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Stein am Rhein
Stein am Rhein

Schaffhausens historischer Kern stand dem aber nicht um vieles nach, und dennoch lag der Höhepunkt des Tages noch vor uns. Den beleuchteten Rheinfall muss man ganz einfach einmal gesehen haben, und ich reihe dieses Erlebnis in dieselbe Kategorie an schönen Reiseerinnerungen ein wie etwa das Betrachten von Polarlichtern in Norwegen (2017) oder den Besuch des Peterhofs in Sankt Petersburg (2012)…

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Schaffhausen
Schaffhausen

Die (mitgebuchte) Schifffahrt von Schaffhausen retour nach Stein am Rhein verlängerten wir um einige Stationen – so wohl fühlten wir uns an Bord der MS “Munot” – und außerdem lagen ja trotzdem noch gute 40 Kilometer bis Überlingen vor uns. Die Steigungen vor Bodman gut absolviert, begann dann das Genussradeln so richtig. Entlang riesiger Apfelplantagen führte uns die Route vorerst zu einigen der Peter-Lenk-Skulpturen. Man mag dazu stehen, wie man will – wir fanden sie absolut sehenswert, gleichzeitig witzig und zum Nachdenken anregend…

Überlingen war eine weitere positive Überraschung. Schon der Blick aus dem Fenster des Bad Hotels war unglaublich beeindruckend, und als wir nach einem guten Abendessen und einem Stadtbummel die Seepromenade entlangspazierten, fühlten wir uns in den Süden versetzt – inklusive abendlicher Cocktails auf der Hotelterrasse…

Überlingen

Freitag: Durch den einzigen Regentag ließen wir uns die Laune nicht verderben, packten uns und unsere Fahrräder kurzwegs in die Bahn und hatten somit viel mehr Zeit als geplant, um ein weiteres “Must see”, das Zeppelin-Museum in Friedrichshafen zu erkunden. Das getan, spazierten wir nach einer kurzen Pause auch hier am See entlang und freuten uns des Lebens.

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Zeppelin-Museum, Friedrichshafen
Friedrichshafen

Es war Samstagmorgen und das Wetter erstmals so richtig herbstlich. Soll heißen – die Temperaturen bei unserer Abfahrt am Morgen waren es jedenfalls, aber entsprechend ausgerüstet, konnte uns dieser Umstand natürlich nichts anhaben. Allerdings musste beim Mittagessen in Lindau dann schon ein Häferl Glühwein her… Über die Schönheit der Lindau-Insel zu schwärmen, hieße wohl Eulen nach Athen tragen, aber noch wartete ja einiges auf uns.

Zum Beispiel die Seilbahnfahrt zum und der Ausblick vom Bregenzer Pfänder…

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Pfänderbahn, Bregenz
Blick vom Pfänder, Bregenz

Und abends dann noch ein romantischer Spaziergang an der Uferpromenade – auch nach 42 Jahren Ehe und mittlerweile schon einigen Jahre jenseits der 60 eine wunderbare Sache…
 

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Bregenz
Bregenz

Tags darauf überquerten wir das alte Rheindelta, und meist abseits von größeren Straßen erreichten wir nach einigen Zwischenstopps (z.B. zum Essen in Rorschach) unser vorletztes Tagesziel, das pittoreske Städtchen Arbon in der Schweiz.

Das burgartige Hotel Römerhof bot uns für eine Nacht Quartier, und die sehr nette Servicedame beim Frühstück erschwerte uns den Abschied noch zusätzlich. Davor aber hatten wir noch Zeit, die Sehenswürdigkeiten Arbons zu beäugen – u. a. den (angeblichen) Fußabdruck des Hl. Gallus, der vermutlich eine Sandalengröße von weit über 50 vorzuweisen hatte.

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Arbon
Arbon

Rasch, viel zu rasch neigte sich unsere Fahrradtour ihrem Ende zu, und so legten wir nach einem Fischknusperli- und Pizza-Mittagessen in Kreuzlingen noch eine Zusatzschleife um das Konstanzer Horn ein.

Nach insgesamt mehr als 210 gefahrenen Radkilometern erreichten wir zufrieden und gesund den Ausgangspunkt unserer Reise. Aufgrund der überwiegend positiven Erfahrungen wird dies bestimmt nicht unsere letzte Fahrradreise gewesen sein. Die Organisation durch Radweg-Reisen hat bestens geklappt, und dafür möchten wir uns hiermit auch herzlich bedanken.

Als Ausklang hatten wir noch eine Zusatznächtigung in “Konschtanz” gebucht, was uns nicht bloß das Kennenlernen dieser manchmal als “nördlichste Stadt Italiens” bezeichneten größten Stadt am Bodensee ermöglichte, sondern auch eine mehrstündige Schifffahrt am Überlinger See. So konnten wir wenigstens von der Seeseite aus die Wallfahrtskirche Birnau und das Pfahldorf bei Unteruhldingen sehen (s. o. - Regentag).

Zehn Tage nach unserer Abreise erreichten wir wieder wohlbehalten unseren Heimatort, ca. 30 Kilometer südlich von Wien. Wir freuen uns schon auf neue Rad-Erlebnisse!