Reisebericht: Vom Bodensee zur Donau und ins Allgäu

Von unseren Gästen Michael und Ilse

Vom Bodensee zur Donau und ins Allgäu mit dem Rad. Für diese Radtour durch das Hinderland des Bodensees haben sich unsere Gäste Michael und Ilse entschieden. In ihrem Bericht erzählen sie von ihren Erlebnissen und Erfahrungen.

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1. Tag – Anreise nach Konstanz

Nach mehrstündiger Autofahrt kamen wir mit unseren Rädern um ca. 14.00 Uhr in Konstanz an. Im Radwegreisen Büro wurden wir überaus freundlich begrüßt und konnten uns zunächst mit Kaffee, kalten Getränken oder auch einem kühlenden Eis erfrischen. Wir checkten dann im Hotel ein und parkten anschließend das Auto problemlos auf dem Radwegreisen Parkplatz.
Nachmittags hatten wir noch Muße und Zeit die Altstadt von Konstanz zu erkunden. Ab der Niederburg kamen wir am Stadttheater und dem Dominikanerinnenkloster Zoffingen sowie an zahlreichen mittelalterlich bemalten Häusern vorbei. Auch das Steigenberger Hotel mit Lage direkt am See war einen Blick wert. Danach besuchten wir das Münster mit seinem schönen Kreuzgang. Besonders interessant fanden wir die Krypta mit den ausgestellten Konstanzer Goldscheiben, die früher außen am Münster waren.
Nach einem gemütlichen Abendessen mit Blick auf den Seerhein im Constanzer Wirtshaus beschlossen wir den Abend mit einem Spaziergang am Rheinufer.

2. Tag – Konstanz - Schaffhausen

Nach einem stärkenden Frühstück begannen wir unsere Radtour bei schönem Wetter ab Konstanz, einer sehr schönen Fahrt in der Nähe des Ufers. Daher ließen wir uns Zeit und machten mehrere Pausen, um den Blick über den See zu genießen.
In Stein am Rhein schließlich besichtigten wir die berühmte Altstadt am Fuße der Burg Hohenklingen mit dem Kloster St. Georgen, und den vielen Fachwerkhäusern und Fassadenmalereien. Die älteste und wertvollste Fassadenmalerei der Schweiz (Haus zum weißen Adler) gab es am Rathausplatz gegenüber dem Rathaus zu bewundern.
Zu unserem heutigen Ziel Schaffhausen ging es nun teilweise durch den Wald oder neben der Straße. Das Hotel zum Park in Schaffhausen war nicht so ganz einfach zu finden. Wir mussten unsere Räder eine ganze Weile durch die Fußgängerzone schieben.
Nach dem Einchecken starteten wir zu einem Spaziergang durch Schaffhausen mit seinen schmucken Bürgerhäusern und dem Münster mit Kreuzgang, - einem Ort der Ruhe. Am Rhein fanden wir eine gemütliche Strandbar und genossen unser leichtes Essen wieder mit Blick auf den Rhein. So gestärkt fühlten wir uns fit genug, auf dem Rückweg die Festung Munot zu erklimmen. 277 Treppenstufen hinauf belohnten uns mit einem schönen Ausblick.

3. Tag – Schaffhausen – Stein am Rhein - Radolfzell

Der Tag begann mit der Fahrt zum Rheinfall durch dichten
Verkehr. Doch die Schiffsfahrt bei strahlendem Sonnenschein belohnte uns für die Mühe. Auch das Erklettern des Felsens mit tosendem Wasser um uns herum war ein Erlebnis und machte Spaß. Beim Wenden spritzte Wasser ins Boot. Allerdings hatten wir die Vermutung, dass der Bootsführer etwas forscher in die Wellen fuhr, weil eine Schweizer Kindergruppe in unserem Boot mitfuhr. Das Juchzen der Kinder war auch für uns ein großer Spaß. Zurück ging es nun nach Schaffhausen und dann über Stein am Rhein Richtung Radolfzell. Nach einer Kaffeepause am See besichtigten wir das Otto Dix Haus. Dort gab es zahlreiche Informationen zur Familie von Otto Dix und Erklärungen einiger Bilder und zur damaligen Gesellschaft. Der Garten des Hauses hat einen herrlichen Ausblick auf den See.
In Radolfzell erlaubte die Zeit nur einen kurzen Spaziergang mit Stadtmauer und Griener Winkel, sowie dem Kappedäschle Brunnen. Nach dem Abendessen genossen wir noch einen Blick auf den See im Hafen mit schönem Abendhimmel.

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Rheinfall
Rheinfall2

4. Tag – Radolfzell – Mühlheim - Fridingen

Oder auch: Abenteuerreise mit Deutsche Bahn

Da es morgens regnete, entschlossen wir uns, mit dem Zug von Radolfzell aus nach Engen zu fahren. In Engen besichtigten wir die Altstadt mit Fastnachtsbrunnen und schönen alten Häusern. Leider gestaltete sich die Suche nach dem Radweg ab Engen schwieriger als gedacht und da wegen der nun folgenden steilen Strecke sowieso empfohlen wurde bis Immendingen weiterzufahren, entschlossen wir uns zur Weiterfahrt mit dem Zug. Auch war das Wetter noch sehr unbeständig.
Kurz und gut: der Zug war überfüllt und beim Einstieg links merkten wir zunächst nicht, daß die rechte Tür am Fahrradabteil defekt war. Wir konnten daher Immendingen nur freundlich zuwinken und mussten   gezwungenermaßen nach Donaueschingen weiterfahren. Auch hier war der Ausstieg rechts und die nächste Station wäre Karlsruhe gewesen. Mit vereinten Kräften schoben, quetschten und hoben wir unsere Räder durch das Personenabteil während einer die Tür blockierte bis beide Räder draußen waren.
Aber es gab ein Happy End: von Donaueschingen aus rollten wir auf schönem Donauradweg durch Wiesen und Felder mit bewaldeten Hügeln an der Donau entlang. Eine Rast kurz nach Immendingen mitten im Wald war wildromantisch und kurz danach erreichten wir bei Möhringen die Stelle der kompletten Donauversickerung. Da es aber ja geregnet hatte, war noch etwas Wasser zu sehen. Über Tuttlingen fuhren wir nach Mühlheim und von da sehr malerisch durch den Naturpark Oberes Donautal mit Felsen und Moorlandschaft nach Fridingen

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5. Tag – Fridingen über Beuron nach Sigmaringen

Nach dem ereignisreichen Tag gestern haben wir prompt verschlafen und mussten daher etwas schneller packen. Nach einem kurzen Rundblick in Fridingen mit dem Haus ‚Scharfes Eck‘, Kirche und Iffringer Schloss ging es wieder weiter. Hinter Fridingen konnten wir die zweite Donauversenkung sehen. Nun ging es durch den Donaudurchbruch bei Beuron ohne Auto und Zugverkehr in wunderschöner malerischer Landschaft mit Kalksteinfelsen und mit Blick auf gelegentliche Burgen oder Ruinen auf den Gipfeln. Die Mauruskapelle bei Beuron war noch eine interessante Unterbrechung. Insgesamt war die Strecke am heutigen Tag eines der Highlights der Radtour.
Wir erreichten Sigmaringen wo wir wegen einer Straßensperrung den Weg zum Hotel auf Umwegen erreichten und ließen den Tag mit dem Abendessen in einem gemütlichen Lokal ausklingen.

Mauruskapelle

6. Tag - Sigmaringen - Pause

Wir hatten uns für einen Tag Pause vom Radfahren entschieden und nutzten ihn zu einem Rundgang durch Sigmaringen mit seinem markanten Schloss. Nach der Pfarrkirche St Johann (Barock) besichtigten wir das Hohenzollernschloss mit Audio Guide. Besonders interessant dabei war die Ahnengalerie, das Badezimmer, das Ankleidezimmer mit begehbarem Kleiderschrank darüber sowie der schwarze Salon mit Graphit geschwärzter Decke und Spieltischen mit einer Platte aus Schiefer.
Am Nachmittag stand ein Spaziergang zur Josephskapelle mit Blick aufs Schloss auf dem Plan, sowie der Prinzengarten und ein Gang zum Donauufer.
Unser Abendessen hatten wir sehr schön im Bootshaus am Donauufer.

7. Tag - Sigmaringen - Bad Waldsee

Vorbei an Scheer ging es bei schönem Wetter auf dem Donauradweg weiter und ab Hundersingen nach Bad Saulgau. Dort machten wir glücklicherweise Pause, denn einen heftigen Platzregen überstanden wir geschützt im Gasthaus bei einer Rast. Von Bad Saulgau rollten wir an weiten Wiesen und Waldlandschaften nach Aulendorf und von dort über Tannhausen auf bekiestem Waldweg nach Bad Waldsee. Die historische Altstadt mit Rathaus, Museum und Spitalkirche ist eingerahmt von 2 Seen, dem Stadtsee und dem Schlosssee. Sehr witzig war ein Shantychor der abends recht professionell vor unserem Hotel und dem Rathaus ein Konzert gab und viele Zuschauer anzog.

8. Tag – Bad Waldsee – Wangen

Die Sonne begrüßte uns bereits am Morgen. Von Bad Waldsee ging es nun Richtung Allgäu über Ankenreute auf dem Donau-Bodensee Radweg nach Wolfegg. Wir rollten durch eine schöne weite Landschaft mit Wiesen und Kühen, Pferden und bewaldeten Hängen. Leider hatten wir jedoch keine klare Sicht auf das Alpenpanorama. Weiter ging es nach Kißlegg bis wir nach einigen Umwegen Wangen erreichten. Wangen hat eine wunderschöne Altstadt mit schön verzierten Häusern, dem Martinstor und der Martinskirche, sowie zahlreiche interessante und witzige Brunnen wie z.B. der Eselsbrunnen, der Taugenichts oder der verdruckte Allgäuer, der in unregelmäßigen Abständen zur Freude der Kinder mit Wasser spritzt. Unser Abendessen hatten wir mit Blick auf die schmucke Stadtmauer.

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Bad Waldsee
Wangen

9. Tag – Wangen über Lindau und Friedrichshafen nach Konstanz

Über den Donau-Bodenseeradweg ging es nun bei herrlichem Wetter unserem Start – und Zielort entgegen. Wir fuhren in der schönen Landschaft des Allgäu mit einigen Anstiegen und rasanten Abfahrten nach Neukirch zu den Hopfenanbaugebieten mit ihren charakteristischen Stangen, weiter nach Langnau und Degersee. Dort entschieden wir uns, da es noch früh war, den Umweg über Lindau Insel zu wagen. Dort im Hafen mit seinem charakteristischen Löwen und dem Turm genossen wir wieder den Blick auf den Bodensee. Nach einem kurzen Blick auf das Rathaus in der Altstadt ging es weiter über den Bodensee Radweg über Wasserburg, Kressbronn und Langenargen bis nach Friedrichshafen. Dort kamen wir punktgenau zur Abfahrt des Katamarans an, der uns in schneller Fahrt nach Konstanz fuhr. Die Katamaranfahrt war ein weiterer Höhepunkt und schöner Abschluss dieser abwechslungsreichen Radtour.

Natürlich mussten wir zum Abschiedsessen noch einmal das Constanzer Wirtshaus besuchen. Bei einem Bummel durch das abendliche Konstanz entdeckten wir noch weitere unbekannte Winkel und besuchten den abendlich erleuchteten Hafen mit seinen Lichtern, die sich im Wasser spiegelten.

10. Tag – Abreise

Am nächsten Morgen traten wir die Heimreise an, im Gepäck viele schöne Erinnerungen an diese außergewöhnliche Radreise.

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Bodenseeradweg
Konstanz