Reisebericht: Kleiner Belt, Fünen und die dänischen Südseeinseln

Von unseren Mitarbeiterinnen Eva & Kristina

Auf zur Infotour!

Aber was ist eigentlich eine Infotour? So nennen wir Mitarbeiter von Radweg-Reisen eine Tour, bei der wir uns selbst auf den Sattel schwingen dürfen, um unsere Produkte kennenzulernen. Dabei testen wir nicht nur die Tour, wir erkunden auch neue Routen und sehen uns neue, aber auch bereits bekannte Hotels an.
Ganz wichtig hierbei ist vor allem: Persönlich erfahren, wie sich Radreisen überhaupt anfühlen! Denn hat man erst einmal selbst sein schweres E-Bike über zwei Bahnsteige getragen, versteht man auf einmal den Wunsch der Gäste, eine Radreise mit Rücktransfer zu buchen.

Ab Flensburg sollte unsere Tour über Sønderborg, Haderslev, Kolding, Odense, Fåborg, Svendborg, Nyborg und zurück nach Odense gehen. Knapp zwei Wochen haben wir dafür Zeit. Eine gewaltige Tour über insgesamt 550 Kilometer mit einem klaren Arbeitsauftrag liegt vor uns: „Lernt Dänemark kennen!“.

 

Kleiner Belt

Los geht’s ab Flensburg und der Abschied fällt bereits schwer, da Flensburg mit seiner Lage und Altstadt schon das erste große Highlight unserer Reise ist. An den Flensburger Förde entlang genießen wir den Blick auf das Meer und fahren an Gänsen, Kühen und Schafen vorbei. Raus aus dem Alltag dauert es normalerweise zwei bis drei Tage, bis sich das „Urlaubsfeeling“ einstellt, aber hier geht es ganz flott.

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Dänemark, Landschaft, Kühe, Meer

Schon bei der zweiten Etappe von Sønderburg nach Haderslev stehen wir vor der größten Herausforderung unserer Reise, denn es liegen etwa 100 Radkilometer vor uns. Wie gerne wären wir die Radrundtour auf der Insel Als gefahren, welche nahe dem Wasser durch ein wunderbares Waldgebiet führt, aber auch der E-Bike-Akku hat seine Grenzen. So fahren wir auf direktem Wege zu der kleinen Fähre von Hardeshøj nach Ballebro, welche wir unbedingt für eine neue Tour ausprobieren möchten. Bisher waren wir schon von der Natur in Dänemark erstaunt, doch ab Ballebro fängt das Abenteuer erst richtig an. 

Die Route führt uns durch kleine Wäldchen, Wiesen und Felder und überall leuchtet der goldene Weizen in der Sonne. Wir sind froh um unser gutes Radprofil, denn nicht immer führt der Radweg auf asphaltierten Straßen. Lediglich die Beschilderung lässt uns an manchen Stellen im Stich, sodass wir nun doch auf die mitgebrachten GPS-Tracks zurückgreifen. Nach gut 100 Kilometern und mit fast leeren Fahrrad-Akkus erreichen wir Haderslev.

Dänemark, Landschaft, Fahrrad

Am nächsten Tag geht es weiter nach Kolding. Unterwegs halten wir in Christiansfeld. Der Ort wirkt auf der Karte eher unscheinbar, ist aber ein richtiges Highlight der Tour. 

Seine Geschichte und Bauform macht den Ort zu etwas besonderem, das kleine Café Apothek ist jedoch der heimliche Gewinner dieses Tages. Im kleinen Gärtchen sitzt man zwischen Bäumchen, Sträuchern und Blumen und wir probieren einen traditionellen Apfelkuchen nach sehr altem dänischem Rezept.

Südjütland
Christiansfeld, Café Apothek

Fünen und die dänischen Südseeinseln

Von Kolding fahren wir mit dem Zug über das hübsche Middelfart auf die langersehnte Insel Fünen. Ab Odense radeln wir weiter in den „Süden“, denn hier steht Inselhopping auf dem Programm. 

Fåborg ist der perfekte Ausgangspunkt, um die kleinen Inseln Lyø und Avernakø zu erkunden. Gerne lassen wir hierfür auch mal das Rad stehen, um in aller Ruhe die Natur zu genießen.

Middelfart

Unsere nächste Übernachtungsstation ist Svendborg. Die schönste Route dorthin führt ab Fåborg über die Insel Ærø, auf die wir mit der Fähre gelangen. 

Auf der idyllischen Insel herrscht wenig Verkehr und zwischen den hübschen Badehäuschen in Eriks Hale lässt es sich gut pausieren. Am liebsten mit der inseltypischen Pfannkuchen-Spezialität Løvtens Paa’kar

Tagestour zum Schloss Egeskov zwischen Fåborg und Svendborg
Tagestour zum Schloss Egeskov zwischen Fåborg und Svendborg

In Svendborg möchten wir uns eigentlich einen Tag Pause gönnen, aber unser Programmheft erzählt uns von der wohl besten Eisdiele Dänemarks. 

Auf der kleinen Insel Skarø ist man auf die Idee gekommen, in einem kleinen Café hausgemachtes Bio-Eis mit Zuckertang und dem Saft von Birken herzustellen – einfach lecker! Ein Ausflug, der sich allemal lohnt, zumal die Insel perfekt für einen Badetag ist.  

Insel, Kuh

Weiter geht es von Svendborg über Nyborg nach Kerteminde. Für unsere letzte Etappe nach Odense wartet ein ganz besonderer Auftrag auf uns: Fyns Hoved. Der nordöstlichste Zipfel Fünens ist noch ein weißer Fleck auf unserer Radweg-Reisen-Karte. Die Frage, die wir uns hier stellen: Lohnt sich die Tour dorthin? - Oh ja, das tut sie! Denn es geht tief hinein ins wilde Dänemark. Auf dem Weg zur Spitze ist kaum ein Mensch zu sehen. Dafür gibt es Wälder, Felder, Wiesen, Hügel und ganz viel Meer. Und wer einen Hirsch mit königlichem Geweih nur wenige Meter an sich vorbeilaufen sieht, kann sich der Natur kaum näher fühlen. Ganz froh sind wir allerdings, dass wir uns ein Lunchpaket mit smørbrød mitgebracht haben. Denn in diesem einsamen Teil des Landes gibt es kaum ein Café oder einen Imbiss.

Schließlich kommen wir nach fast zwei Wochen Radtour in Odense an, dem Geburtsort von Hans Christian Andersen. Als Belohnung für uns tapfere Radwanderer darf es ein kleines Biertasting sein, bevor es auf den langen Weg nach Hause geht. Gerne werden wir uns an dieses schöne Land zurückerinnern und können eine Reise dorthin nur wärmstens empfehlen!

Tipps und Infos zu Dänemark

So viel zu unserer Reise. Sollte Sie das Fernweh gepackt haben, gibt es hier noch ein paar Tipps und Kurzinfos zu Dänemark:

  • Höhenmeter: Dänemark ist alles, nur nicht flach. Das macht es unheimlich spannend und abwechslungsreich, allerdings darf man die Höhenmeter nicht unterschätzen. Aber keine Sorge, Dänemark ist nicht das Allgäu.
  • Kaffeekultur: Die Dänen lieben ihre Kaffeekultur. In jedem größeren Ort gibt es mindestens ein besonderes Café, welches mit viel Liebe eingerichtet ist und nach traditionellen Rezepten backt. Übrigens: Dänen, jung und alt, lieben Eis, egal ob es draußen warm oder kalt ist. In Dänemark ist immer Eis-Zeit.
  • Dänische Kronen: Ein Abendessen kostet umgerechnet zwischen 25 – 35 Euro pro Person.
  • Keine Rennräder: Auf den Nationalrouten fährt man besser mit mehr Profil. Sie sind meist auf asphaltierten oder festen Schotterwegen unterwegs, aber auch mal auf einem Feldweg.
  • Nicht den Wind unterschätzen: Auch wenn wir zwei sonnige und nahezu windfreie Wochen hinter uns hatten, dürfen Sie nicht vergessen, dass Sie ständig in der Nähe der Küste sind.
  • Alles für Radfahrer: Das Streckennetz ist sehr gut ausgebaut und führt über extra Radwege oder wenig befahrene Straßen. Entgegenkommende Radler freuen sich immer über einen Gruß.
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