Reisebericht: Der Ostseeradweg in Dänemark – Der Lillebælt und die Dänische Südsee

Gewinnspiel 2025 – 1. Preis!!! Von unseren Gästen Elke und Lars, die im Juli 2025 mit uns unterwegs waren...

Tag 1: Anreise nach Flensburg

Schon lange vorher freuten wir uns auf unsere 2. Radweg-Reise, die uns auf den Ostseeradweg nach Dänemark führen sollte. Vom Radweg-Reisen Team erhielten wir pünktlich alle not-wendigen Unterlagen, detaillierte Beschreibungen und Informationen, so dass wir nach Flensburg mit eigenem PKW und Rädern aufbrachen und im gediegenen Hotel Alte Post für eine Nacht freundlich aufgenommen wurden.

Hotel Alte Post, Flensburg

Tag 2: Flensburg – Aabenraa (43,8 km)

Die nördlichste Stadt Deutschlands verabschiedete uns bei bewölktem Wetter und Nieselregen, was aber unsere Reiselust keineswegs minderte. Schon beim Überqueren der Grenze nach Dänemark, einer kleinen Holzbrücke entlang des Gendarmstiens (ein Küstenpfad) hörte zumindest der Regen auf. Unsere 1. Etappe führte uns zu Beginn ein kleines Stück entlang der Flensburger Förde, dann durch landwirtschaftlich geprägte, wenig besiedelte Regionen. Wir fuhren nahezu allein neben Maisfeldern, Wildblumenwiesen, duftenden Heckenrosen, Mädesüß-Sträuchern und Lindenblüten und auch neben den typischen Gerüchen der Nutztierhaltung! Eine kurze Pause legten wir in Kliplev ein, um die dortige Wallfahrtkirche zu besichtigen.

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Pünktlich zur Ankunft in Aabenraa, am Aabenraa-Fjord gelegen, hatte sich auch die Sonne durchgekämpft und begleitete uns bis zum abendlichen Stadtbummel. Im Hotel Europa erwartete uns ein überaus freundlicher und zuvorkommender Empfang u.a. mit Gratis-Kaffee, -Gebäck und -Erfrischungsgetränken „Rund-um-die Uhr“. Vom Hotel aus waren ein kleiner Yachthafen und die Fußgängerzone des Zentrums fußläufig sehr gut zu erreichen. Es war ein entspanntes Ankommen ohne Hektik und Massentourismus.

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Tag 3: Aabenraa – Christiansfeld (65,5 km)

Die erste Strecke des Tages fuhren wir teilweise mit Meerblick und bewölktem Himmel, sehr angenehm zum Radfahren! In Haderslev, (die größte Stadt auf unserer heutigen Etappe und bekannt durch ihre historische Innenstadt) haben wir erstmals unsere Verpflegungsvorräte aufgefüllt. Die historischen Bauten haben wir nur aus der Ferne betrachtet und uns zur Weiterreise entlang der Radstrecke am Kleinen Belt (Lillebælt) entschieden. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel tat dann eine Abkühlung am Strand von Hejlsminde unwahrscheinlich gut! Das erste Bad in der Ostsee in diesem Jahr!

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Entspannt radelten wir etwas über 10 Kilometer weiter nach Christiansfeld, eine kleine, sehr strukturierte Stadt, von der Herrnhuter Brüdergemeine gegründet und zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörend. Ihre geraden, von Lindenbäumen gesäumten Straßen und die Häuser aus gelben Ziegeln, oftmals geschmückt mit kleinen und großen Herrnhuter Sternen, vermittelten Gemütlichkeit. Im Zentrum fanden wir ein einladendes, kleines Café, nur hatten wir nicht damit gerechnet, dass Punkt 17.00 Uhr alle Mitarbeiter zum Sitzbereich traten und alle Gäste nett, aber bestimmend aufforderten, ihre Tische und Stühle zu verlassen. Etwas irritiert standen wir mit Eis und Kuchen, beides bekamen wir so 10 Minuten vorher noch als „To-Go-Variante,“ neben den Stühlen auf dem Gehweg! Erst im weiteren Verlauf unserer Reise haben wir von der „Hygge-Mentalität“ in Dänemark erfahren und können nun mit Nachsicht auf diese kleine Episode blicken!

Etwas außerhalb von Christiansfeld fanden wir unsere Unterkunft Tyrstrup Kro, ein im 18. Jahrhundert erbautes und liebevoll renoviertes Anwesen. Die Zimmer waren traditionell eingerichtet und ausreichend groß. Im Restaurant wurden wir abends mit selbstgebackenem Brot und raffinierten Speisen spitzenmäßig und zuvorkommend verwöhnt. Auch das Frühstücksbuffet ließ keine Wünsche übrig!

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Tag 4: Christiansfeld – Middelfart (57,76 km)

Sehr gut gestärkt und wettertechnisch optimistisch starteten wir in Richtung Middelfart. Doch bereits in Grønninghoved Strand schlug das Wetter um, es blitzte und donnerte und hörte bis zum Tagesziel nicht auf zu regnen! Das war sehr schade, aber kein großes Problem, da wir auch auf Regen eingestellt waren, nur haben wir auf Pausen verzichtet. Als sehr unangenehm empfanden wir den Teil der Strecke, der uns am Rand einer sehr, vorwiegend von LKW`s befahrenen Straße zur Lillebaeltsbroen führte. Dafür war unser Ziel, das Hotel Hindsgavl Slot inmitten eines Naturparks, ein echter Hingucker und hat uns für den Tag voll und ganz entschädigt. Nach einer heißen Dusche ließen wir uns dann im Schloss-Restaurant fürstlich verwöhnen!

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Tag 5: Middelfart – Odense (72,78 km)

Nach einem reichhaltigen Frühstück starteten wir unsere Tagestour mit einem Bummel durch die Fußgängerzone von Middelfart, auch um unseren Tagesproviant zu kaufen. Wir verweilten später kurz am Leuchtturm Strib und fuhren noch gut 10 Kilometer am Lillebælt entlang, um dann durch das Inland der Insel Fünen Kurs auf Odense zu nehmen. Bei herrlichem Sonnenschein konnten wir die Stille entlang der Getreidefelder und Waldwege genießen. Selbst die wenigen Menschen, denen wir begegneten, haben uns freundlich gegrüßt und zugewinkt.

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Nach so viel ländlicher Idylle waren wir sehr gespannt auf Odense, die drittgrößte Stadt Dänemarks! Allerdings war unser vorrangiges Ziel in Odense eine im Flyer ausgewiesene Fahrradwerkstatt, da eines unserer Fahrräder quietschte und klapperte. Trotzdem war die Fahrt in der Stadt völlig unproblematisch und durch ein perfektes Radwegnetz auch absolut sicher und stressfrei. Trotzdem standen uns die Schweißperlen auf der Stirn! Es war 16.45 Uhr und wir wussten um „Hygge“! Wir bangten schon um unsere planmäßige Weiterfahrt am Folgetag! Bevor wir die angestrebte Werkstatt erreichten, hielten wir aus „Hygge-Gründen“ spontan an einer offenbar noch davor angesiedelten Bike-Werkstatt Custom Raw-Cykler an. Dort wurden wir sehr freundlich empfangen, sofort wurde das Fahrrad inspiziert und schnelle Hilfe zugesichert! Innerhalb einer Stunde konnten wir das Rad wieder voll funktionstüchtig in Empfang nehmen! Wahnsinn!!!

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Die nächste positive Überraschung war das Hotel Comwell H. C. Andersen mit einer einladenden Statue des Dichters davor und einem überaus geräumigen Zimmer. Bei lauem Sommerabend unternahmen wir noch einen ausgiebigen Stadtbummel und kehrten zum Abendessen in Den Gamle Kro, einem alten Gasthof in einem schönen, aus dem Jahre 1683 stammenden Altbau ein und ließen den Abend kulinarisch ausklingen.

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Tag 6: Odense – Svendborg (58,37 km)

Den Vormittag verbrachten wir noch in Odense und verweilten im H.C. Andersen Hus in welchem wir sehr viel und in eindrucksvoller Weise aus dem Leben und Schaffen des großen dänischen Dichters erfuhren. Wir verließen die Stadt in Richtung Süden und konnten wieder bei sonnigem Wetter die schöne Landschaft genießen. Natürlich besuchten wir auch das am Radweg gelegene Schloss Egeskov, welches zweifellos zu den schönsten Wasserschlössern unseres Kontinents gehört. Das Gelände ist sehr weitläufig und es gab viel Interessantes anzuschauen. Trotz der vielen Besucher und des Trubels konnten wir unsere Rast dort sehr genießen.

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Am späten Nachmittag erreichten wir Svendborg. Unser Hotel Christiansminde lag ca. 6 Kilometer vom Fährhafen entfernt, aber sehr gut über einen Radweg entlang des Svendborgsunds zu erreichen. Unser Zimmer für 3 Tage war super-schön, hell, geräumig mit Balkon und Blick auf den Sund! Innerhalb von 5 Gehminuten erreichten wir einen kleinen Strand zum Ostseebad!

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Tag 7: Svendborg – Insel Aero (35,56 km)

Wie vorgesehen begannen wir den Tag mit einer Fährfahrt von Svendborg zur Insel Ærø. Der kleine Fährort Ærøskobing empfing uns mit Sonne und buntem Treiben. Wir entschieden uns für eine entspannte Radtour im Süd-Osten der Insel durch Ommel und Marstal und gönnten uns unterwegs eine kleine Badepause. Zurück in Svendborg kehrten wir direkt am Hafen im Restaurant Svendborgsund ein, welches neben typisch dänischem Essen auch sehr leckere Fischgerichte anbot.

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Insel Aero

Tag 8: Svendborg – (Insel Skarø) (11,53 km)

Aus unserem Ausflug nach Skarø wurde leider nichts, da die Fähre wegen eines technischen Defektes ausfiel, was dem Personal sehr leidtat und sie sich aufrichtig entschuldigten. Wir planten also um und erkundeten Svendborgs Altstadt zu Fuß, verbrachten Zeit am Hafen und erholten uns nachmittags am Strand des Svendborgsunds in der Nähe unseres Hotels.

Hafen von Svendborg

Tag 9: Svendborg – Faaborg (38,61 km)

Wir verabschiedeten uns aus dem schönen Svendborg mit einem Blick zurück von der Svendborgsundbroen und setzten unsere Reise bei 33° C in Richtung Faaborg fort. Der Radweg verlief anfangs entlang der Küste und in Küstennähe, dann wieder durch Wiesen und Felder. Unser Hotel Faaborg Fjord lag gleich am Stadtrand und in Strandnähe. Dort wurden wir wieder freundlich empfangen und vor „Monstern unterm Bett“ beschützt. Die kleine Hafenstadt gefiel uns auch durch ihre gemütliche Altstadt mit historischem Glockenturm und Stadttor sowie einer Bageri mit vielen Köstlichkeiten. 

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Tag 10: Faaborg – Sonderborg (49,27 km)

Durch das Horne Land, an der Horne Kirke mit ihrem Ursprung aus der Wikingerzeit vorbei erreichten wir in Bojden die Fähre nach Fynshavn zur Insel Als. Bei bewölktem Wetter radelten wir in Richtung Sonderborg. Der letzte Teil der Strecke führte uns wieder zu kleineren Häfen, Naturstränden und Waldwegen. Sonderborg selbst empfing uns bei leichtem Nieselregen.

Wir bezogen unser Zimmer im schicken Hotel Alsik und unternahmen noch einen Spaziergang entlang der Hafenpromenade. Dort haben wir uns kulinarisch belohnt! Zugegeben, das Essen war nicht gerade preiswert (wie wahrscheinlich in ganz Dänemark), aber extrem lecker! 

Horne Kirke

Tag 11: Sonderborg – Flensburg (45,43 km)

Mit viel Wehmut starteten wir unsere letzte Etappe. Trotz Regen drehten wir noch eine kleine Runde durch Sonderborg, ehe wir die Rückreise nach Flensburg antraten. Wir fuhren durch den Geschichtspark Dybbøl Banke und folgten weiter dem Ostseeradweg nach Broager, dem Ort mit den Doppelkirchtürmen. Für eine kurze Foto-Pause nahmen wir uns trotzdem überall Zeit. Leider war das Schloss der Königsfamilie in Gråsten für Besucher geschlossen, aber dafür konnten wir eine Wachablösung vorm Schloss beobachten. 
  
Es regnete ohne Ende! Mit nassen Füßen, aber glücklich und dankbar für die vielen, neuen Eindrücke erreichten wir Flensburg! 

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Broager Kirke

 

Tak for den dejlige tur !!! 
Lars & Elke

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